Rauchen aufhören Tipps

Löse die­se drei Fes­seln der Gewohnheit

By Thomas Karow

Rau­chen ist nicht nur eine Sucht. Es ist auch eine Gewohn­heit

Das hast du sicher auch schon fest­ge­stellt: Unge­fragt hat sie sich eine fes­te Gewohn­heit in dir breit gemacht. Jetzt willst du mit dem Rau­chen auf­hö­ren und stellst fest: So ein­fach geht das nicht. 

Die ers­te Fessel

Es ist ver­zwickt: Kaum ein Rau­cher wählt bewusst und bei kla­rem Ver­stand: “Ich fan­ge jetzt an zu rau­chen!” Da wird nicht erst aus­führ­lich und gründ­lich das Für und Wider abge­wo­gen. Es läuft anders. Bei den meis­ten heu­ti­gen Rau­chern begann es damit, dass sie Men­schen, die ihnen nahe waren, nach­ge­ahmt haben: Die eige­nen Eltern, Freun­de, die Clique. 

Der Grund: In uns Men­schen gibt es immer noch eine uralte, unbe­wuss­te Moti­va­ti­on, dazu zu gehö­ren.

Die­ses Bedürf­nis geht auch beim heu­ti­gen Men­schen immer noch zurück auf den frü­he­ren “Her­den­trieb”. Wer nicht in der “Her­de” leb­te, des­sen Leben war gefähr­det. Denn die Her­de schütz­te den Einzelnen. 

Auch wenn wir es heu­te nicht mehr als bedroh­lich erle­ben: Es ist uns ange­nehm, dazu zugehören.

Weil die­se Moti­va­ti­on so unbe­wusst ist, fällt es Rau­chern oft schwer, das zu durchschauen.

Schon ist die ers­te Fes­sel angelegt.

Die­ser ers­te Strick ist dann auch noch beson­ders fest, weil er dop­pelt ver­kno­tet ist:
Der Rau­cher will die Grup­pe nicht ver­las­sen, weil das bei ihm Ängs­te aus­löst. Die Gemein­schaft der Rau­cher will den ein­zel­nen Rau­cher aber auch nicht ger­ne gehen las­sen, weil es bei den ver­blei­ben­den Rau­chern unan­ge­nehm ist. Nach dem Mot­to: Jetzt ver­lässt schon wie­der einer das sin­ken­de Schiff!

Die zwei­te Fessel

Der zwei­te Kne­bel die­ser Gewohn­heit besteht dar­in, dass sie mit wei­te­ren Ver­hal­tens­wei­sen, Orten, Erleb­nis­sen oder Per­so­nen gekop­pelt ist. 

Die Ziga­ret­te nach dem Essen ist ein typi­sches Bei­spiel dafür. Aber auch die Ziga­ret­te zum Kaf­fee oder zum Bier.

Die­se Kop­pe­lung kannst du ganz ein­fach erken­nen: Wenn der gekop­pel­te Teil akti­viert wird, setzt bei dir auto­ma­tisch das Bedürf­nis zu rau­chen ein.

Auch die­se zwei­te Fes­sel läuft unbe­wusst ab. Du sagst dir ja nicht: “Weil ich jetzt gera­de geges­sen habe, will ich jetzt eine Ziga­ret­te rau­chen.” Viel­mehr kommt nach dem Essen die­ses Bedürf­nis ein­fach hoch. 

Man­che Rau­cher erle­ben die­se Kopp­lung, wenn sie etwas erle­digt haben oder wenn sie einen Erfolg erzielt haben. Sie bewer­ten das Rau­chen als “Beloh­nungs­zi­ga­ret­te”. 

Ande­re Rau­cher spü­ren die­ses Phä­no­men bei jedem star­ken Gefühls­er­le­ben, sei es posi­tiv oder nega­tiv. Egal was gera­de gesche­hen ist: “Da muss ich erst mal eine rau­chen!” ist zumin­dest der inne­re Gedanke.

Wenn du frei wer­den willst vom Rau­chen, geht es des­halb auch dar­um, die­se Kop­pe­lung der Gewohn­hei­ten aufzulösen. 

Die drit­te Fessel

Die drit­te Fes­sel schließ­lich bil­det das “auto­ma­ti­sche” Rau­chen. Die Gewohn­heit läuft auto­ma­tisch wei­ter, auch wenn sich an den Umstän­den etwas geän­dert hat: Als ich vor Jah­ren auf einen Auto­ma­tik-Wagen umge­stie­gen bin, hat mein lin­ker Fuß noch oft ins Lee­re getre­ten, wäh­rend mei­ne rech­te Hand am Schalt­he­bel han­tie­ren wollte.

So geht es auch vie­len Rau­cher, gera­de wenn sie viel rau­chen: Eine gan­ze Anzahl an Ziga­ret­ten wird auto­ma­tisch ange­zün­det, vor allem, wenn man men­tal sehr ein­ge­spannt ist, Stress hat oder abge­lenkt ist.

Was aber kannst du machen, um von die­sen Fes­seln frei zu werden?

  1. Mach dir die unbe­wuss­ten Vor­gän­ge bewusst! Denn alle drei Fes­seln set­zen im unbe­wuss­ten Bereich an.
  2. Kannst du sehen, dass die Gewohn­heit beim Rau­chen kein Vor­teil ist?
    Gewünsch­te Gewohn­hei­ten haben vie­le Vor­tei­le, weil sie uns das Leben erleich­tern.
    Uner­wünsch­te Gewohn­hei­ten haben den Nach­teil, dass wir sie nicht ein­fach sein las­sen kön­nen, auch weil sie uns vor­gau­keln, dass uns Vor­tei­le brin­gen.
    Beim Rau­chen war es ja viel­leicht zeit­wei­se wirk­lich so, dass wir Vor­tei­le erlebt und genos­sen haben: Wir gehör­ten dazu und wir fühl­ten uns schon wie Erwach­se­ne.
    Irgend­wann war das aber kein Vor­teil mehr. Des­halb kön­nen wir das heu­te mal unter­su­chen: Was emp­fin­den wir immer noch als Vor­teil beim Rau­chen?
    Viel­leicht die Gesel­lig­keit mit ande­ren. Aber gibt es Gesel­lig­keit nicht auch bei Nicht­rau­chern?
    Oder das Gefühl der Ent­span­nung. Sie­ben Sekun­den nach dem Anzün­den der Ziga­ret­te. Dabei über­se­hen wir aber die Dyna­mik, dass du als Rau­cher unter einer all­ge­mei­nen Anspan­nung stehst. Anders als der Nicht­rau­cher. Des­halb hast du das Gefühl einer Ent­span­nung. In Wahr­heit ist es aber eine Täuschung.
  3. Erken­ne alle ver­meint­li­chen Vor­tei­le des Rau­chens als Täu­schung und for­mu­lie­re sie um.
    Das macht es für dich leich­ter. Denn was dir kei­ne Vor­tei­le bringt, kannst du leich­ter loslassen.

Thomas Karow

Über den Autor

Thomas Karow ist seit vielen Jahren als Raucher-Entwöhnungs-Coach erfolgreich tätig. Sein ganzheitlicher Ansatz und seine einfühlsame Art machen die Raucherentwöhnung zu einem angenehmen und für viele Lebensbereiche Gewinn bringenden Erlebnis.

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